Der erste Marathon (letzter Teil)

Teilnahme am Berlin-Marathon 2019

Nach 12 Wochen hartem Training aber immer mit viel Spass, kam dann der große Tag immer näher.

Da ich immer noch Probleme mit meiner Achillessehne hatte, habe ich etwas gemacht, was man auf keinem Fall vor einem Marathon tun sollte.

Ich habe mir tatsächlich ein paar Tage zuvor neue Laufschuhe gekauft, die ich beim Marathon tragen wollte:

Die Schuhe waren und sind (sie leben noch) von HOKA:

https://www.hokaoneone.eu/de/de/project-carbon-x.html

Ich hatte dank dieser Schuhe während des gesamten Laufs kaum Probleme an der Achillessehne und auch sonst keine anderen.

Da hatte ich echt Glück.

Meine Marathonschuhe
Meine Marathonschuhe

Der Lauf war am 29.09.2019 und war ein Sonntag. Wir sind dann am Samstag in aller Herrgottsfrühe mit einem Reisebus von Dodenhof in Posthausen in Richtung Berlin gestartet.

Wir waren einige Stunden unterwegs, bis wir in Berlin ankamen und unsere Startunterlagen auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof abholten.

Nach der Ankunft am ehemaligen Flughafen Tempelhof wurde erst einmal ein Foto geschossen:

Gruppenfoto Berlin Tempelhof
Gruppenfoto Berlin Tempelhof

Die Abholung der Startunterlagen war sehr einfach und vom Veranstalter sehr gut organisiert. Es gab keine Wartezeiten bei der Ausgabe, dafür ein großes Lob.

Nun hatten wir unsere Startunterlagen und wir fuhren ins Hotel. Dort angekommen, bezogen wir unsere Zimmer und aßen abends noch kurz zusammen eine Kleinigkeit. Von Nervosität war (noch) nichts zu spüren. Schließlich war der Start ja erst am nächsten Tag.

Ich hoffte nur, dass ich einigermaßen schlafen konnte, denn so langsam wurde ich nervös. Schließlich war es mein erster Marathon und ich wusste nicht, ob ich überhaupt ankommen würde.

Aber ich habe die Nacht zu meiner Verwunderung gut geschlafen, nur das Frühstück schmeckte nicht so richtig. Mein Magen fühlte sich wie ein zerknittertes Kopfkissen an. Ich hatte überhaupt keinen Hunger, wusste aber, dass ich etwas essen musste.

Also zwang ich mir ein paar Vollkornbrötchen und einen Joghurt rein, da der Start erst in ca. 3 Stunden war. Genug Zeit also, um das Gegessene zu verdauen.

Nach dem Frühstück zog ich meine am Abend zuvor hingelegten Laufsachen und meine nagelneuen Laufschuhe an und ging zum Bus. Ich hatte mir extra für den Lauf keine Zeit vorgegeben, damit ich nicht noch unnötigen Druck selbst aufbaute.
Ich wollte den Lauf genießen und heil ankommen, das war alles.

Am Startort angekommen haben wir unsere Startbeutel abgegeben und sind Richtung Start gegangen. Auch bei der Abgabe der Startbeutel gab es keine Wartezeiten und das bei 45.000 Startern!

Gestartet wurde in 5 Startblöcken. Im ersten Startblock waren die Profis,
u.a. Eliud Kipchoge, der spätere Gewinner. Ich war im 5. Startblock und das war auch gut so. Die Stimmung war genial, mit Musik und mit Aufforderung zum Klatschen wurde uns angepeitscht.

Kurz vorm Start flogen auf einmal Klamotten durch die Luft. Jetzt wusste ich auch, warum ich einen alten Pullover für den Start brauchte. Damit dieser mich warm hält bis zum Start und ich ihn dann in einem hohen Bogen wegschmeißen konnte. Unglaublich, was da so alles wegflog.

Und dann ging es los, der Startschuß viel und nach 5 (!) Minuten konnte auch ich loslaufen. Während des Laufs, dachte ich nicht ein einziges Mal daran, wo ich mich gerade befinde. Gott sei Dank!

Ich lief zusammen mit Tanja und Sandra einen 6:30 Schnitt (zum Anfang). Bis Kilometer 20 war alles in Ordnung. Danach wurde es immer schwerer. Ich musste eine Gehpause einlegen und bat Tanja und Sandra weiterzulaufen. Sandra ließ sich nicht davon abbringen, mich weiter anzutreiben. Und schließlich setzte ich mich wieder in Bewegung.

Aber nach 2-3 Kilometern musste ich wieder ein wenig gehen und nun sollte Sandra unbedingt ihren Lauf machen und ich sagte ihr, sie solle jetzt weiterlaufen. Das tat sie auch. Was auch gut war. In solch einem Moment, ist es für mich besser alleine zu sein. So konnte ich mich auf mich konzentrieren.

Ab Kilometer 33 bekam ich Krämpfe im rechten Oberschenkel. Das hatte ich noch nie in meinem Leben. Aber aufgeben gab es nicht. Nun erst recht. Es waren ja nur noch ca. 9 Kilometer. Beim Kilometer 37 kam dann der linke Oberschenkel dazu. Ich dachte nur, dass kann nicht sein und überlegte, wie ich die Krämpfe wieder loswerden kann.

Irgendwann kam dann ein kleiner Stand mit Gel. Ich schnappte mir eins mit Cola-Geschmack. Schmeckte scheußlich, ehrlich gesagt, aber es half und hat mich bis ins Ziel getragen.

Nach 4 Stunden und 48 Minuten war ich im Ziel und sehr froh, dass es vorbei ist und ich es tatsächlich geschafft habe.

Eliod Kipchoge lief 2 Stunden und 47 Minuten vor mir übers Ziel. Er war in 2 Stunden und 1 Minute im Ziel. Da hatte ich noch nicht einmal die Hälfte der Strecke geschafft. Hier sein Lauf durch das Brandeburger Tor:

Berlin Marathon 2019
Eliud Kipchoge auf seinen letzten Metern

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

%d Bloggern gefällt das: